9. Januar 2016, 9.30 – 17:30 Uhr, Regensburg
Der dritte "Interkulturelle Tag" stand unter dem Motto "Interkultureller Praxistag".
Nachdem in den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der letzten beiden
"Interkulturellen Tage" die interaktiven Workshops besonders begrüßt worden waren,
gab es dieses Mal zwei eigene "interaktiven Workshop-Tracks".
Vorträge aus der Praxis, interkulturelle Fallbeispiele und Simulationsübungen waren nur
ein Teil eines bunten Programmes, das am Samstag, dem 09. Januar 2016, in der OTH Regensburg
stattfand.
Unter dem Motto „Interkultureller Praxistag“ veranstaltete der INTCOM Förderverein für
Interkulturelle Kommunikation (Alumni-Verein der Regensburger Zusatzausbildung „Internationale
Handlungskompetenz“) an der OTH Regensburg unterstützt von der Fakultät Allgemeinwissenschaften
und Mikrosystemtechnik das dritte Jahr in Folge den „Interkulturellen Tag“. Auf dieser Tagung
tauschten sich Hochschule und Praxis darüber aus, wie Interkulturelle Kompetenz erworben,
vermittelt und angewendet werden kann. Der Schwerpunkt lag dabei in diesem Jahr auf Workshops,
in denen die Teilnehmenden interkulturelle Situationen gezielt erleben und ihre Fähigkeiten
zum Umgang damit verbessern konnten.
Organisiert wurde der Tag wieder von Studierenden des Bachelor-Studiengangs „International
Relations and Management“ im Rahmen ihres Kurses „Projektmanagement“.
Einen Tag lang, von 09.30 bis 17.30 Uhr, bestand wieder die Möglichkeit, sich im Rahmen von praxisbezogenen Workshops, hochkarätigen Vorträgen über die Vermittlung interkultureller Kompetenz an bzw. in die Praxis auszutauschen. Zusätzlich wurde in einer von der interkulturellen Trainerin Dipl.-Psych. Heike Abt moderierten Podiumsdiskussion mit vier ausgewählte Experten aus den Bereichen Technik und Interkulturelle Psychologie die Thematik „Wie können Studierende technischer Studiengänge mehr für die interkulturelle Kompetenzentwicklung gewonnen werden?“ fokussiert beleuchtet. Die insgesamt knapp 100 Teilnehmenden setzen sich bunt zusammen: So nahmen neben zahlreichen Vertretern regional ansässiger Unternehmen auch viele Studierende sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der OTH und der Universität Regensburg, Privatpersonen und Pressevertreter/innen teil.
Das Programm begann mit einem Vortrag des Psychologen Prof. Dr. Dr. h.c. Alexander Thomas, Honorarprofessor an der OTH Regensburg, Pionier der interkulturellen Forschung und Lehre in Deutschland und Entwickler des „Kulturstandard“-Konzeptes, das für die zweisemestrige Zusatzausbildung „Internationale Handlungskompetenz“ die Basis ist. Der Soziologe Prof. Dr. Dreyer von der OTH Regensburg stellte seine Überlegungen zu der Thematik „Integrationsmanagement“ vor, zu dem die OTH Regensburg einen neuen Master-Studiengang entwickelt.
Der internationale Gast, der niederländische Psychologe Drs. Hans van Eck (M.Sc.) von den Psychosozialen Berater/innen von „Ärzte ohne Grenzen“ berichtete davon, welchen Grundsätzen die internationale Organisation MSF (Medécins sans Frontières) folgt, wie sie aufgebaut ist, wie sie arbeitet und wie einheimische schon existierende Unterstützungssysteme synergistisch genutzt werden können, um die kulturell bedingte Verschiedenheit ihrer Mitarbeiter synergistisch zu nutzen. Der Wirtschaftsinformatiker Dipl.-Wirt.-Inf. Felix Grabmeyer, Vorsitzender des Fördervereins für Interkulturelle Kommunikation und Führungskraft bei einem Automobilkonzern schilderte an den Beispielen Italien und Südkorea, wo die jeweilige Landeskultur bei einem Informatik-Rolloutprojekt Einfluss nimmt. Die Sozialpädagogin Dipl.-SozPäd. Inga Ehrenberg stellte die kulturelle Dimension von Mehrsprachigkeit vor.
Parallel zu den Vorträgen fanden Workshops statt, welche die Vermittlung von interkulturellen Konzepten in die
Praxis durch die aktive Mitarbeit der Teilnehmer erfahrbar machten. Hier wurden zum einen drei Workshops vom
Regensburger Institut für Kooperationsmanagement (IKO) durch die Psychologen Dipl.-Psych. Heike Abt,
Dipl.-Psych. Ulrike de Ponte und Dipl.-Psych. Ulrich Hößler abgehalten, zum anderen zwei Workshops durch
den Kulturwirt Dr. Fritz Audebert von der Passauer ICUnet AG angeboten.
In technischen Berufen ist von jeher die Fähigkeit, mit Kunden, Auftraggebern und Kollegen aus anderen
Kulturkreisen erfolgreich zusammenzuarbeiten, eine Grundvoraussetzung. Inzwischen tritt durch die
Globalisierung und Internationalisierung jedoch verstärkt auch die Forderung nach Interkultureller
Kompetenz seitens der Arbeitgeber hervor. Dennoch werden Kurse zu Interkultureller Grundbildung eher
von Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sozialer Einrichtungen belegt als von
Studierenden technischer Fachrichtungen. Warum dies so ist, und wie den Studierenden technischer
Fachrichtungen der Mehrwert einer interkulturellen Ausbildung vermittelt werden kann, wurde daher
in einer Podiumsdiskussion erörtert, an der u.a. der Dekan der Fakultät für Allgemeinwissenschaften
und Mikrosystemtechnik, Prof. Dr. Walter Rieger, teilnahm.
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